Gegen Alterseinsamkeit:

Volkshilfe fordert dringend Neustart der Aktion 50+ zur Unterstützung der Menschen in Pflege und Betreuung

Alterseinsamkeit ist seit dem Corona Lockdown im Frühjahr für die breite Öffentlichkeit sichtbarer geworden.

Wenn die Bundesregierung ernsthaft etwas gegen Alterseinsamkeit unternehmen möchte, könnte sie, vor allem unter dem Gesichtspunkt der derzeit sehr hohen Arbeitslosigkeit von Menschen über 50, ganz schnell aktiv werden.

  • „Es gibt derzeit leider so viele Arbeitslose wie noch nie. Die bisherigen Erfolge der im Vorjahr ausgelaufenen Aktion 50+, haben gezeigt, dass es sich um ein funktionierendes Instrument der Arbeitsmarktpolitik handelt und gleichzeitig hilft, die Pflegeteams in der Betreuung von vor allem hochbetagter Menschen zu unterstützen“, so die Volkshilfe Geschäftsführung Franz Ferner und Brigitte Schafarik.
  • Es ist sicherlich weitgehend kostenneutral, interessierten Menschen über 50, die Möglichkeit zu geben, zumindest ein Jahr in einer gemeinnützigen oder kommunalen Einrichtung sinnstiftend tätig zu sein, als alternativ Arbeitslosigkeit zu verwalten. Da viele Pflegeeinrichtungen zumindest auch noch 2021 mit den Auswirkungen von Corona leben werden müssen, gäbe es hier einen höchst wirksamen Handlungsansatz der Politik.

Aktivitäten gegen Alterseinsamkeit sind für die Volkshilfe seit vielen Jahren ein klarer Auftrag, sie hat dazu schon viele kleine, effektive Pakete geschnürt.

Heute gibt es viel bessere Möglichkeiten als früher um mit Freunden oder Familie in Kontakt zu bleiben: telefonieren, Sprachnachrichten versenden, skypen u.v.m. Dennoch ist Alterseinsamkeit nach dem 80. Lebensjahr ein relevantes Thema.

Was die Volkshilfe tut:

  • „Seit fast zwei Jahrzehnten gibt es in allen unseren 25 Pflegeheimen Besuchsdienste. Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen lesen aus Zeitungen und Büchern vor, spielen Karten, gehen spazieren oder „garteln“ mit den SeniorInnen. Mehr als 360 BesucherInnen sind in der Volkshilfe aktiv und kümmern sich mehrmals wöchentlich um die rund 1.500 BewohnerInnen der steirischen Volkshilfe Heime“ erklärt Volkshilfe Präsidentin Barbara Gross.
  • Alle Volkshilfe Pflegeheime wurden in der Corona Zeit mit Tabletts ausgestattet um durch „Videofonie“ den Kontakt der BewohnerInnen mit den Angehörigen zu verstärken, eine Aktion die sich bewährt hat und fortgesetzt wird.
  • Im Herbst 2020 startet die Volkshilfe mit dem „Reden tut gut-Telefon“ durch. Unter der Koordination der Volkshilfe plaudern ehrenamtliche MitarbeiterInnen täglich von 13:00 bis 19:00 mit Menschen über 60, die einfach nur reden wollen. „Worüber ist ganz egal“, so Gross „über Hobbys, Alltagsgeschichten oder das Wetter. Unsere Ehrenamtlichen nehmen sich dafür Zeit.“
  • In vielen unserer Bezirksvereine werden seit Jahren Treffpunkte und Ausflüge und auch Seniorenreisen für Menschen mit geringem Einkommen organisiert und ehrenamtlich begleitet.

8. September 2020

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