Am 21. März 1947 wurde die Volkshilfe Österreich als parteiunabhängige, gemeinnützige Wohlfahrtsvereinigung in Wien gegründet.
Luise Renner wird zur ersten Präsidentin gewählt, geschäftsführender Präsident wird Josef Afritsch, zu Vizepräsidenten bestellt man die Abgeordnete Ferdinanda Floßmann und den damals ungemein populären Filmregisseur und Schauspieler Willi Forst.
Im selben Jahr erfolgt die Gründung in der Steiermark. Besonders hervorzuheben ist das Engagement der Steirerin Maria Matzner, später Vorsitzende der Volkshilfe Steiermark. Sie vertrat die Meinung, dass eine Dachorganisation, die nicht auf einer parteipolitischen Grundlage steht, bessere Voraussetzungen für eine breitere Sozialfürsorge bieten könnte.
In der Nachkriegszeit litt die Bevölkerung unter Hungersnot, Arbeitslosigkeit und mangelhafter Gesundheitsversorgung. Um dem Elend entgegenzuwirken, stellte die Volkshilfe zum Beispiel warme Mahlzeiten für in Not geratene Kinder zur Verfügung. Hilfe, die ankam.
Kinderbetreuungseinrichtungen werden errichtet. Pflegebedürftige Menschen wurden betreut. Rechtsberatung und Flüchtlingshilfe wird geboten. Im In- und Ausland wird Katastrophen und Entwicklungshilfe geleistet.
Butterspende an Kinder nach dem 2. Weltkrieg
Die Anfänge in der Hauskrankenpflege
In den 1960iger Jahren wurden gemeinsam mit steirischen Gemeinden die ersten Hauskrankenpflege- und Heimhilfenangebote initiiert.
Ende der 80iger Jahre begann der Auf- und Ausbau der Tagesmütter und Kinderbetreuungseinrichtungen.
Bereits in den 50iger Jahren gab es am Standort Lassnitzhöhe ein Erholungsheim und Anfang der 70iger Jahre das erste Altenheim in Graz-Eggenberg. Damit wurde bereits früh der Grundstein für die stationäre Pflege gelegt.
Die Volkshilfe in der Steiermark zählt zu den aktivsten und größten Bundesländerorganisationen. Die Kernkompetenzen liegen hauptamtlich in der Pflege Zuhause – bei Pflegeheimen und in der Kinderbetreuung mit an die 2.850 MitarbeiterInnen. Im Ehrenamt engagieren sich rund 700 Menschen in den Bezirksvereinen zu sozialen Themen wie Unterstützungen in Notfällen, Projekte gegen Kinderarmut u.v.m.
Die Ungarnhilfe 1956
Die ersten Kinderhorte werden in den 70ern eröffnet
Die Volkshilfe ist eng mit der Geschichte der Arbeiterbewegung verbunden und trotzdem ist sie eine parteipolitisch unabhängige überparteiliche und nicht konfessionell orientierte Institution. Sie ist politisch nicht neutral, wenn es um soziale Gerechtigkeit geht. Das gilt auch gegenüber der Sozialdemokratie. Mit ihr verbindet die Volkshilfe gemeinsame geschichtliche Wurzeln und viele Grundwerte.