HPC Mobil

Projekt tauchte gut durch die Pandemie, feiert Abschluss und erste Erfolge

Im Mai 2019 erfolgte vonseiten der Volkshilfe der Startschuss für das Projekt „HIZ – Hauskrankenpflege im Zentrum“. Dankenswerterweise finanziert durch den Fonds Gesundes Österreich und die jeweiligen Länder, wurde dieses zwischen 2019 und 2022 in Kärnten, Oberösterreich, Steiermark – unter dem Titel „HPC Mobil“ – und Vorarlberg umgesetzt. Pandemiebedingt gab es Abweichungen vom Projektverlauf: 2020 mussten alle geplanten Workshops abgesagt werden. Trotzdem können wir von tollen Erfolgen berichten!

Ziel der Volkshilfe war es, 60–80 % der Mitarbeiter:innen in Workshops Haltung und Werte von Hospiz und Palliative Care (HPC) zu vermitteln. 2021 und 2022 konnten in Summe 186 Mitarbeiter:innen geschult werden. Im Projektverlauf wurden die Teilnehmer:innen als Trainer:innen ausgebildet, um anhand der Storyline-Methode in dreitägigen Workshops das Wissen von Hospiz und Palliative Care weiterzugeben. Darüber hinaus wurde ein Palliativbeauftragter ernannt, um nachhaltig Hospiz und Palliative Care in den Mobilen Pflege- und Betreuungsdiensten zu implementieren.

In einer Entwicklungsgruppe wurden mit dem Hospizverein Steiermark, begleitet vom Dachverband Hospiz Österreich und weiteren am Projekt beteiligten Trägern Mobiler Dienste (Sozialmedizinischer Pflegedienst, Rotes Kreuz, Caritas), Ziele erarbeitet, um eine nachhaltige Wirksamkeit von HPC Mobil zu schaffen. Ziel ist es, Menschen in ihrer letzten Lebensphase sowie deren An- und Zugehörigen zu Hause zu begleiten, ihre individuellen Bedürfnisse wahrzunehmen und Leiden zu lindern.

Ziele der Workshops

  • Vermittlung von Hospizkultur und Palliative Care als Haltung gegenüber schwerstkranken und sterbenden Menschen und als Begleitung der Angehörigen/Vertrauenspersonen
  • Vermittlung, wie Entscheidungsfindungsprozesse im Spannungsfeld zwischen Autonomie und Fürsorge gelingen können
  • Sensibilisierung für vorausschauende Planung
  • Vermittlung von Kommunikationskompetenz und Interventionsvielfalt bei herausfordernden Gesprächen
  • Sensibilisierung für die Bedürfnisse sterbender Menschen
  • Sicherheit im Pflege- und Betreuungsprozess

Bearbeitet wurden diese Punkte nicht einfach trocken und theoretisch, sondern anhand der kognitiv aktivierenden Storyline-Methode: Alle Teilnehmer:innen kreieren eine fiktive betreute Person, eine Pflegeperson und einen Angehörigen. Auf diesen drei Personen ist der gesamte Workshop aufgebaut und an den individuellen Beispielen wird geklärt, wie Pflege und Betreuung zu Hause aussehen kann, mit Betreuungsnetz und vorrausschauender Planung: Was passiert bei einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes oder wenn Angehörige nicht mehr können? Der Workshop endet mit dem Entwickeln und Aufzeigen palliativpflegerischer Ansichten, dem Auseinandersetzen mit dem Tod und der Situation von sterbenden Menschen und deren An- und Zugehörigen.

Den Trainer:innen ist es wichtig, den Teilnehmer:innen vor allem Sicherheit im Umgang mit palliativen Situationen und Sterbenden zu vermitteln. Die Teilnehmer:innen sollen für die Situation und die Bedürfnisse von Kund:innen sensibilisiert werden und Hospizkultur als Haltung verstehen und anwenden. Das Selbstvertrauen der Teilnehmer:innen soll gestärkt werden; sie sollen sich laufend mit den Themen auseinandersetzen und das Gelernte umsetzen, wo immer es möglich ist. Es ist keine Fortbildung, wo das erlernte Wissen in den „Schrank“ gestellt werden sollte und verstaubt. Es ist eine Fortbildung für selbstständiges Anwenden.

Die Rückmeldungen von Teilnehmer:innen zeigen, dass sie in ihrem Handeln durch die Wissensvermittlung bestärkt wurden und mehr Sicherheit für ihre praktische Tätigkeit erlangt haben.

HPC-Mobil-Workshops werden weiterhin als fixer Bestandteil in der Bildungswerkstatt angeboten. Zur nachhaltigen Implementierung wird die Zielplanung der Mobilen Dienste in den nächsten Jahren Schwerpunkte zu Hospiz und Palliative Care beinhalten.

8. Februar 2023

Alle News