Sozialzentrum Deutschlandsberg

Deutschlandsberg macht Platz für Heimhilfe-Pionierin Huberta Wieser

Zu Ehren der 2019 verstorbenen ehemaligen Gemeinderätin und langjährigen Volkshilfe Obfrau Huberta Wieser – in Deutschlandsberg auch vielen als „Tante Berti“ bekannt – wurde der Platz vor dem Sozial- und neben dem Seniorenzentrum der Volkshilfe nach Huberta Wieser benannt.

Bild: Bürgermeister Josef Wallner übergibt Volkshilfe Präsidentin Barbara Gross im Rahmen der 10-Jahres-Feier des Betreuten Wohnen Deutschlandsberg, das neue Straßenschild „Huberta-Wieser-Platz“. 

V.l. Barbara Gross, Präsidentin Volkshilfe Steiermark – Roswitha Zerha, Schriftführerin Volkshilfe Bezirksverein Deutschlandsberg – Christa Reichmann, Kassierin Volkshilfe Bezirksverein Deutschlandsberg – Christina Mayr, Leiterin Volkshilfe Sozialzentrum Deutschlandsberg – BGM Josef Wallner.

Als Gemeinderätin erkannte Huberta Wieser Anfang der 1960er Jahre, dass viele (ältere) Menschen in Deutschlandsberg Unterstützung nötig hatten. Richtig bewusst wurde ihr das bei einem Besuch anlässlich einer Geburtstagsgratulation: „Als ich reinkam, lag die alte Dame auf dem Boden und konnte nicht mehr alleine aufstehen. Niemand war da um ihr zu helfen, ich musste Unterstützung bei den Nachbarn holen, damit wir sie aufheben konnten“, so die Volkshilfe Obfrau kurz vor ihrem Tod in einem Interview. Dieses Erlebnis öffnete Wieser die Augen.

Schon bei der nächsten Gemeinderatssitzung brachte sie ihr Anliegen ein. „Mir war bis zu diesem Moment nicht bewusst, wie viele arme und hilfsbedürftige Menschen es in der Stadt noch gab.“ Professionelle Unterstützung musste angeboten werden. 

Die Verbesserung der staatlichen Fürsorge war schon früh ein Ziel der Volkshilfe. 

Pionierin der Heimhilfe in Deutschlandsberg

Mit Anni Lobenwein – einer Krankenschwesterhelferin ­– war bald die erste Deutschlandsberger Heimhelferin gefunden. 2022 sind 110 MitarbeiterInnen im Volkshilfe Sozialzentrum beschäftigt, 24 davon im Mobilen Dienst „davon 12 HeimhelferInnen und eine Alltagsbegleiterin“, weiß die Leiterin Christina Mayr. „Durch „Tante Bertis“ weitsichtiges Handeln konnten seit den 60ern unzählige Deutschlandsberger und Deutschlandsbergerinnen dabei unterstützt werden, so lange wie möglich in ihrem eigenen Zuhause zu leben“, hebt Volkshilfe Steiermark Präsidentin Barbara Gross hervor. Neben dem Sozialzentrum steht auch das von der Volkshilfe geführte Pflegeheim, in dem unter der Leitung von Hildegard Ehmann-Krois rund 70 BewohnerInnen von 65 MitarbeiterInnen liebevoll gepflegt, betreut und versorgt werden.

Erinnerung an eine große Frau

„Es freut mich außerordentlich, dass der Platz auf dem unser Sozialzentrum steht nun „Huberta-Wieser-Platz“ heißt und immer an diese großartige Frau erinnert“, so Gross begeistert, „nicht vielen Frauen wird die Ehre einer Straßen/Platzbenennung zu Teil – in Deutschlandsberg gibt es neben dem Huberta-Wieser-Platz, soweit ich weiß, nur noch die Fürstin-Henrietten-Straße – eine Frau, die sich durch ihr karitatives Engagement einen Namen machte.

 

Ich war immer kämpferisch, deshalb war es für mich selbstverständlich mich um Schwächere zu kümmern.

Huberta Wieser

Kämpferisches Leben

„Ich war immer kämpferisch, deshalb war es für mich selbstverständlich mich um Schwächere zu kümmern“, so beschrieb sich Huberta Wieser einmal selbst. Und das hat sie Zeit ihres Lebens getan. Huberta Wieser war von 1963 bis 1990 ehrenamtliche Obfrau der Volkshilfe Deutschlandsberg, ab 1990 bis zu ihrem Tod Ehrenvorsitzende, hauptberuflich 33 Jahre lang als Kindergärtnerin tätig und lange Jahre als Gemeinderätin aktiv. „In allen ihren Funktionen hat sie Vieles bzw. viele Menschen bewegt“, so Gross abschließend.

31. Januar 2022

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