Die unsichtbaren Mädchen

Mädchenarmut

Forschungsbericht

Mädchenarmut:

Die unsichtbaren Mädchen?

Im Auftrag des Volkshilfe Steiermark Landesvereins haben sich Anna Riegler und Miriam Burkia-Stocker vom Institut Soziale Arbeit für uns mit der Frage auseinandergesetzt, ob es innerhalb der "Kinderarmut" auch eine konkrete "Mädchenarmut" gibt und wenn ja, wie Geschlechtergerechtigkeit bei der Verteilung von Hilfsgütern sichergestellt werden kann. Die Ergebnisse lesen Sie hier:

Thema Mädchenarmut

Host: Mathias Pascottini 
Gäste: Anna Riegler, Miriam Burkia Stocker

Mädchenarmut meint die konkreten geschlechtsspezifischen Belastungen, Diskriminierungen, Ressourcen und Benachteiligungen, die armutsbetroffene Mädchen erleben. Expert:innen verweisen darauf, dass armutsbetroffene Mädchen stärker in die „Care Arbeit“ der Familie eingebunden werden und sie diese Sorgearbeit auch zusätzlich belastet. Die Praxis der Sozialen Arbeit zeigt auch, dass Familien häufiger für Buben als für Mädchen um finanzielle Unterstützung bei diversen Stellen ansuchen. Frauen- und Mädchenarmut wird aufgrund der Berechnungsmethoden von Armutszahlen häufig unterschätzt, aber auch in der pädagogischen Arbeit teilweise übersehen. Armutsbetroffene Mädchen haben ein stärkeres soziales Netz als Burschen und werden eher für Anpassung, Hilfsbereitschaft und Fürsorge Lob erhalten. Sie gelten seltener als sozial „auffällig“ und daher wird ihnen auch weniger Aufmerksamkeit zuteil. Hier können Mitarbeiter:innen elementarer Bildungseinrichtungen proaktiv im Gespräch mit armutsbetroffenen Familien die Situation von armutsbetroffenen Schwestern ansprechen, wenn das Gespräch über den Bruder gesucht wird.