Kinderschutzzentrum Liezen

Kinder, Jugendliche und Familien stärken! - 20 Jahre Kinderschutz Zentrum Liezen

Die kostenfreie Beratungsstelle bietet seit zwei Jahrzehnten psychologische und therapeutische Unterstützung für Kinder, Jugendliche und Familien in herausfordernden oder krisenhaften Lebenssituationen an. Sowohl bei den Themen körperliche, sexuelle und psychische Gewalt, als auch bei Verhaltensauffälligkeiten, familiären Belastungen oder Erziehungsfragen können Menschen sich an die Beratungsstelle wenden, welche als einzige für den nicht-behördlichen Kinderschutz im Bezirk zuständig ist. Auch Personen welche im Kinder- und Jugendbereich tätig sind, können Fachberatung in Anspruch nehmen.

Durch eine private Initiative wurde das Zentrum 2004 von Psychotherapeutin Roswitha Preis gegründet, seit 2007 ist die Volkshilfe Steiermark dessen Rechtsträger. Im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte wurde das Angebot stetig erweitert. So zählen auch Besuchsbegleitung sowie gerichtlich beauftragte Elternberatung zu den Kernkompetenzen.

Sandra Zettl – die Leiterin des Kinderschutz-Zentrums Liezen – betonte beim Festakt zudem die Wichtigkeit des Angebotes der psychosozialen und juristischen Prozessbegleitung sowohl für minderjährige Opfer als auch ZeugInnen von Gewalt. Im Falle einer Anzeige bzw. eines Ermittlungs- oder Strafverfahrens haben alle betroffenen Minderjährige das Recht auf dieses kostenfreie Angebot. Kinderschutzzentren seien dafür die einzig spezialisieren Opferschutzeinrichtungen für diese Zielgruppe.

Zudem bedankte sich die Leiterin bei den FördergeberInnen sowie bei den sozialen und behördlichen NetzwerkpartnerInnen für die gute und professionelle Zusammenarbeit, welche im Kinderschutz unabdinglich sei.

Franz Ferner (Geschäftsführer Volkshilfe Steiermark) erläuterte beim Festakt wie es zur Übernahme des Kinderschutz-Zentrums Liezen kam und meinte dazu „Wir mögen Menschen, die Menschen mögen“. Die Volkshilfe habe das Kinderschutz-Zentrum nicht gesucht, stattdessen habe dieses die Volkshilfe gefunden.

Petra Birchbauer (Vorsitzende des Bundesverbandes Österreichischer Kinderschutzzentren) betonte die Wichtigkeit von Kinderschutzzentren, da trotz 35-jährigem Gewaltverbotes in der Erziehung nach wie vor nicht ausreichend Bewusstsein und Wissen darüber in der Gesellschaft vorhanden sei.

Die beiden Vertreterinnen der Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft Liezen Gudrun Marl (leitende Sozialarbeiterin) und Brigitte Wachlinger (Leiterin Sozialreferat) berichteten über die gute Zusammenarbeit mit dem Kinderschutz-Zentrum und wiesen auf die stetig steigenden Gefährdungsmeldungen im Bezirk hin. Auch Vizebürgermeister Albert Krug betone die Wichtigkeit dieser Einrichtung für die Stadt und den Bezirk.

Landtagsabgeordnete Michaela Grubesa sah in den genannten Fakten einen Auftrag an die Politik – auch was die Prävention von Gewalt an Kindern betreffe.

Ein besonderes Programm-Highlight der Jubiläumsfeier war der Auftritt des Schulchors der Volksschule Niederöblarn, welche ihren eigens komponierten Kinderrechte-Song präsentierte. Die Schule machte damit 2023 den 4. Platz beim Kinderrechte-Song-Contest der Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermark. Als letzter Programmpunkt folge ein Fachvortrag von Adele Lassenberger (Gründungsmitglied und ehemalige Vorsitzende des Bundesverbandes Österreichischer Kinderschutzzentren) zum Thema „Kinderschutz im Wandel der Zeit“.

11. November 2024

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