Volkshilfe Sozialbarometer Kinderarmut

Österreich fordert Maßnahmen gegen Kinderarmut

Der neueste Volkshilfe Sozialbarometer beleuchtet die drängende Thematik der Kinderarmut in Österreich. Das Institut Foresight hat dafür 1.008 Personen ab 15 Jahren mittels Face-to-Face-Interviews befragt. Die repräsentativen Daten bieten Einblicke in die soziale Stimmung der österreichischen Bevölkerung. Im Wahljahr 2024 zeigt sich eine deutliche Haltung: Die Bekämpfung von Kinderarmut muss oberste Priorität haben!

Besorgniserregend ist die Verdoppelung der absoluten Kinderarmut von 36.000 auf 88.000 betroffene Kinder im letzten Jahr. 87 % der Befragten sind der Meinung, dass die nächste Regierung hier verstärkt handeln muss.

Eine Reihe konkreter Maßnahmen zielen darauf ab, Kinderarmut in Österreich abzuschaffen:

  • Einführung einer Millionärssteuer: 80 % unterstützen die Einführung einer Steuer auf große Vermögen, um sozialstaatliche Maßnahmen zu finanzieren. Eine solche Steuer könnte jährlich 11,2 Milliarden Euro einbringen.
  • Stärkere Kontrolle der Lebensmittelpreise: 87 % verlangen eine stärkere politische Kontrolle der Lebensmittelpreise, um der Teuerung entgegenzuwirken. Jede zehnte Familie sorgt sich um die ausreichende Ernährung ihrer Kinder.
  • Kostenfreier Schulbesuch: 76 % befürworten einen tatsächlich kostenfreien Schulbesuch ohne versteckte Kosten. Armutsbetroffene Familien geben fast doppelt so viel ihres Haushaltseinkommens für Schulkosten aus wie der Durchschnitt.
  • Einführung einer Kindergrundsicherung: 77 % unterstützen die Einführung einer Kindergrundsicherung zur finanziellen Entlastung einkommensschwacher Familien – eine langjährige Forderung der Volkshilfe und weiterer Expert:innen.

Wir als Volkshilfe sind froh, dass unsere langjährigen Forderungen auf so überwältigenden Rückhalt in der Gesellschaft stoßen. Darauf darf man sich jedoch nicht ausruhen – es ist Aufgabe der Politik, endlich zu handeln!

9. Juli 2024

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