Volkshilfe Ehrenamt

Soziale Verantwortung begleitet uns ein ganzes Leben

Soziale Verantwortung trägt nicht nur Dienstuniform, sondern begleitet uns ein ganzes Leben. Dies zeigt das Beispiel von Stefanie Machart, ehemalige langjährige Pflegedienstleiterin im Seniorenzentrum Bad Aussee. Sie blickt mittlerweile auf 25 Jahre Volkshilfe zurück. Daneben engagierte sie sich – in der Vergangenheit sowie aktuell – für zahlreiche humanitäre Einsätze im In- und Ausland, wie aktuell an der bosnisch-kroatischen Grenze.

Was inspiriert und motiviert Sie sich sozial zu engagieren und dieses Engagement auch in Ihrer Pension nicht aufzugeben? 
Machart: Es macht mich glücklich, wenn ich mich aktiv für benachteiligte Menschen einsetzen kann. Da habe ich das Gefühl, dass meine Arbeit die Welt ein bisschen lebenswerter macht. Ich gebe viel Zeit und Kraft. Was ich zurückbekomme ist wertvoll: ein Lächeln, jede Menge an Erfahrungen und Wissen sowie das Gefühl, dass man gemeinsam etwas bewegen und schaffen kann.

Gab es Situationen, in denen Sie Zweifel hatten? 
Machart: Es gab etliche Situationen, die meine Motivation, mich weiterhin sozial zu engagieren, nicht unbedingt positiv beeinflusst haben. Momentan macht mich besonders sprachlos und traurig, wenn geflüchtete Menschen, für die man sich jahrelang eingesetzt hat, in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden oder weiter fliehen müssen. Die bereits in Österreich vermittelten Werte, die beiderseitigen Integrationsbemühungen, das Engagement in der Gemeinschaft werden dann mit einem Schlag nichtig. Dann zweifle ich, inwieweit die Leistungen unserer ehrenamtlich Tätigkeiten tatsächlich gewürdigt werden.

Wie würden Sie den Einfluss von privatem sozialem Engagement auf die Arbeit in sozialen Berufen beschreiben?
Machart: Ehrenamtliches Engagement verbessert sicher unsere sozialen Kompetenzen. Auch im Ehrenamt muss man sich mit Konflikten aller Art auseinandersetzen und diplomatisch reagieren – das sind Fähigkeiten, die uns im Arbeitsalltag oft helfen. Ehrenamtliches Engagement stärkt auch das Selbstbewusstsein, das Gemeinschaftsgefühl und weckt natürlich auch den Teamgeist. Es nützt der Gesellschaft und ist ein idealer Weg gezielt Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen.

Sind weitere Projekte geplant? Wie schauen sie in die Zukunft?
Stefanie Machart: Wer freiwillig arbeitet sucht auch oft nach der Sinnhaftigkeit; so auch ich.
Meine Tätigkeit in der Flüchtlingsarbeit geht sicher weiter, wenn auch die Einsätze leider immer gefährlicher werden. Humanitäre Einsätze im Ausland sind immer eine Gradwanderung. Die Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen wird von der Politik nicht gewünscht und oft behindert. Aber das macht mich nur noch stärker!

Woher nehmen Sie all die Kraft für Ihr Tun? 
Ich habe viel Kraft, das stimmt. Ich schöpfe sie aus meiner Familie, Freunden und der „Volkshilfe Familie“, sie alle unterstützen mich regelmäßig und bestärken mich in meinem Tun. Das hilft enorm. Eine gute Balance zwischen Belastung und Entspannung herzustellen – das habe ich bei der Volkshilfe gelernt!

Was würden Sie – vielleicht auch gerade jungen – Menschen raten, die sich sozial engagieren wollen?
Man soll vielleicht, wie auch Dalai Lama schon sagte, einfach nur versucht ein menschliches Wesen zu sein, mit einem warmen Herzen und einem Lächeln. Das genügt oft schon, um ein Ziel, das uns alle eint zu erreichen – Sozialer Zusammenhalt!

14. September 2021

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