Volkshilfe zum Internationalen Tag der Pflege

Nur Klatschen allein ist viel zu wenig

Dem Respekt der Gesellschaft für die Pflegekräfte in der Pandemie müssen nun endlich konkrete nachhaltige politische Meilensteine folgen.

Alle Menschen in Pflegeheimen, in Mobilen Pflege- und Betreuungsdiensten u.a. Einrichtungen sowie das gesamte Management waren über ein Jahr lang in einem Ausnahmezustand. Sie alle haben in den letzten Monaten Unglaubliches geleistet, waren hohen psychischen und physischen Arbeitsbelastungen ausgesetzt und haben ein hohes Gesundheitsrisiko in Kauf genommen.

Gerade in einer Phase der allgemeinen Erschöpfung braucht es klare Signale des Bundes und der Länder, dass sie die Zeichen erkannt haben und verbindlich für bessere Rahmenbedingungen sorgen werden. Eine breite Zustimmung in der Bevölkerung wäre dazu gegeben.

Die Relevanz der Pflege muss sich auch in den Arbeitsbedingungen und im Gehalt ausdrücken. Die Arbeit in der Energieversorgung oder in der Industrie wird nach wie vor höher bewertet als die Arbeit mit Menschen, die Hilfe brauchen. So wird unsere Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten nicht funktionieren können“, sind sich die Volkshilfe Geschäftsführung Franz Ferner und Brigitte Schafarik einig.

Ich möchte den internationalen Tag der Pflege nützen und mich weit über die Volkshilfe hinaus bei allen Menschen in der Pflege und Betreuung für ihren Mut, für ihren Einsatz, für ihre Solidarität und für das gemeinsame Miteinander bedanken“ so auch Barbara Gross, Präsidentin der Volkshilfe Steiermark.

Die Volkshilfe fordert daher:

  • Eine schrittweise Anhebung der Bezahlung der Pflegeberufe in einem 5 Jahresplan
  • Einen großzügigen Finanzierungstopf zur Qualifizierungshilfe für alle Menschen, die einen Pflegeberuf ergreifen wollen, egal ob sie gerade arbeitslos, WiedereinsteigerInnen und/oder auch QuereinsteigerInnen sind.
  • Stopp dem Zentralismus - Regionale Ausbildungsstätten für diplomierte Pflegefachkräfte in der Steiermark schaffen.

Bis 2030 werden in der Steiermark tausende zusätzliche Pflege- und Betreuungskräfte benötigt – im mobilen und stationären Bereich. „Die Politik muss Anreize schaffen, damit Pflegeberufe gerne ergriffen werden“, so die Volkshilfe Geschäftsführung. Pflegeberufe sind krisen- und zukunftssichere Berufe und die Arbeit findet dort statt, wo die Menschen wohnen.

„PflegemitarbeiterInnen tragen nicht nur wesentlich zum sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft bei, sondern fördern auch die Wertschöpfung in unseren Regionen; zusätzliche Mittel wären für unsere Gesellschaft gut investiert,“ sind Ferner und Schafarik überzeugt.

12. Mai 2021

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