Kinderarmut abschaffen!

Tour-Stopp am Grazer Mariahilferplatz

Mit einer Tour durch Österreich macht die Volkshilfe, allen voran Volkshilfe Direktor Erich Fenninger, derzeit für ihre Petition zur Einführung der Kindergrundsicherung mobil. Die Kindergrundsicherung soll künftig dafür sorgen, dass ALLE Kinder ALLE Chancen haben.

Am 29.06. machte die Kinderarmut abschaffen - Tour am Mariahilfer Platz in Graz Station, wo sich sowohl Fenninger als auch die steirische Volkshilfe für die  Kindergrundsicherung stark machten und zur Unterstützung der aktuellen Petition aufrief.

Schwächsten werden übersehen

„Kinder brauchen eine Lobby. Wenn wir das Handeln nur der Politik überlassen, werden die Schwächsten leicht übersehen, wie wir es jetzt in der Pandemie leider auch erleben. Wenn im drittreichsten Land der EU jedes 5. Kind akut von Armut betroffen ist, müssen wir dringend etwas ändern. Deshalb hat die Volkshilfe eine Petition gestartet, um gleiche Chancen für alle Kinder zu schaffen. Mit einer Kindergrundsicherung“, fassen Brigitte Schafarik und Franz Ferner, die Geschäftsführenden der Volkshilfe Steiermark, die aktuelle Situation zusammen.

Kindergrundsicherung: Win-Win für Kinder und Staat

„Wir haben die Idee einer Kindergrundsicherung in einem europaweit einzigartigen Modellprojekt getestet. Aus den ersten Forschungsergebnissen ist deutlich ablesbar, dass unsere Kindergrundsicherung wirkt. Wir wissen auch, dass sich das Modell spätestens nach zehn Jahren für den Staat rechnet – gesündere Kinder und längere Bildungswege, bedeuten auch weniger Krankenstände und weniger Arbeitslose in der Zukunft.“, ist Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich überzeugt.  

Jedes fünfte Kind ist arm

45.000 Kinder sind alleine in der Steiermark von Armut betroffen; das ist jedes fünfte Kind. Besonders häufig sind es Kinder von alleinerziehenden Müttern und Vätern sowie Kinder, die mehr als zwei Geschwister haben.

„Von Armut betroffene Kinder leben oft in beengten Wohnverhältnissen, am Ende des Monats ist zu wenig Geld für qualitativen Essen da, im Winter zu wenig für adäquate Bekleidung und sie teilen die finanziellen Sorgen ihrer Eltern und spüren den Stress, der sich auch gesundheitlich auswirkt“, erklärt Fenninger.

Die Volkshilfe hat sich seit Jahren dem Kampf gegen Kinderarmut verschrieben. Bereits seit 2019 wird im Rahmen eines Modellprojekts eine Kindergrundsicherung an einkommensarme Familien (1 Familie pro Bundesland) ausbezahlt und die Auswirkungen sozialwissenschaftlich erforscht.

Die Ergebnisse des Projekts sprechen auf vielen Ebenen für sich: Die Kindergrundsicherung ermöglicht Kindern ein unbeschwerteres Leben, „sie sind weniger unter Druck, trauen sich auch Wünsche auszusprechen, können Schulveranstaltungen besuchen und haben bessere Lernerfolge. Die Kinder sind insgesamt gesünder“, so Fenninger.

Die Kindergrundsicherung stellt damit eine volkswirtschaftliche Investition dar, die spätere Sozialausgaben nachhaltig minimieren könnte. Sie erzielt nicht nur eine Umverteilung hin zu gesellschaftlich benachteiligten Gruppen, sondern ist ein wirksames und effizientes Instrument in der Bekämpfung von Kinderarmut, das sich Österreich auch leisten kann.
Durch eine Beschlussfassung im Nationalrat zur Einführung dieser nachhaltigen Teilhabesicherung, wäre Österreich als weltweit erstes Land in der Lage Kinderarmut endgültig abzuschaffen.

Hier können Sie die Petition unterzeichnen: www.kinderarmut-abschaffen.at/petition

30. Juni 2021

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